Interkulturelle Kompetenz fördern bei Operationstechnischen Assistenten

Auch wenn der Kontakt mit wachen Patienten für Operationstechnische Assistenten und OP- Pflegekräfte nur kurz ist, so können die Auswirkungen bedingt durch Kommunikationsfehler und Missverständnisse immens sein. Wenn der Patient sich ängstigt oder stark aufregt, so kann dieses nicht nur auf die Narkose, sondern auch auf den Operationserfolg und die postoperative Phase Einfluss nehmen. Umso wichtiger ist nicht nur eine Kommunikationskompetenz, sondern auch eine Kompetenz im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen.Die Transkulturelle Kompetenz besteht nach Domenig (2007) aus drei Pfeilern:

a) Selbstreflexion

b) Hintergrundwissen bzw. Erfahrungen zum Thema Migration

c) Empathie und Verstehen im Umgang mit anderen Individuen

Mit unseren OTA Kursen 11-14 habe ich neben anderen ethischen und sozialpsychologischen Themen nun auch fundiert diese Thematik durchgeführt. Im Wirtschafts- und Geschäftsbereich wird schon seit langem auf eine interkulturelle Kompetenz Wert gelegt. Da aufgrund der Globalisierung auch in deutschen Krankenhäusern vermehrt ausländische Patienten behandelt werden, ist es zum Einen wichtig, den Schülern eventuell bestehende Vorurteile und Einstellungen bewusst werden zu lassen (Selbstreflexion). Zum anderen ist die Vermittlung von Hintergrundwissen erforderlich. Hierzu zählen nicht nur die Weltreligionen, sondern auch umfassender kulturelle Besonderheiten wie Gestik, Einstellung zur Krankheit und Intimsphäre. Auch ein Verständnis für die besondere Lage bereits in Deutschland lebender Migranten ist wichtig. Hier wird Integration und Segregation thematisiert und Vergleiche zu anderen Ländern gezogen. Auch eine gewisse Sensibilität und kritische Haltung zu Medien sollte vermittelt werden. Wichtig ist es, dass eine Empathie und Verständnis für Menschen anderer Kulturen geschaffen wird.

Diese Unterrichtseinheit umfasst 30 Schulstunden. Inbegriffen ist auch der Besuch einer Moschee, einer Kirche sowie einer Synagoge. Die Schüler gaben nach dieser Thematik ein positives Feedback. Ein Schüler, selber Moslem, sagte zu mir, dass er die Berichterstattung in den Medien zum Thema „Islam“ sehr einseitig empfindet. Viele seien sehr negativ zu diesem Glauben eingestellt und haben Vorurteile. Durch diesen Unterricht werden viele Barrieren beseitigt und gegenseitiges Verständnis aufgebaut. Ein schöneres Lob kann ich mir nicht vorstellen. Genau das wollte ich mit meinem Unterricht bewirken 🙂

Wer von Euch Kollegen nähere Informationen zu dieser Unterrichtsreihe benötigt, kann mich gerne kontaktieren.

 

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