In mehreren Teilen möchte ich Euch die Erkenntnisse meiner Masterarbeit vorstellen. Nach vielen Wochen Recherche von Studien und Literatur sowie dem darauffolgenden Verfassen der fast hundert Seiten musste etwas Ruhe einkehren bzw. das Liegengebliebene erledigt werden. Nun beginnt die bekannte Phase, in der man von 1000 Volt in die Ruhespannung hineinkommt und ein wenig in ein Loch fällt… Und da fiel mir wieder ein: Bei dem Versenden meiner Umfrage haben mir viele von Euch geschrieben, dass Sie am Lesen der Masterarbeit interessiert wären. So stelle ich in den nächsten Wochen die Kernaussagen, die praktischen Umsetzungsbeispiele und interessantesten Studienergebnisse etc. in kleinen Wissenshäppchen, den sog. Learning Nuggets, zusammen. Beginnen möchte ich mit der Vorstellung einer Übersicht, in der die digitalen Medieneinsatzmöglichkeiten den Funktionskategorien zugeordnet werden, die in der beruflichen Erstausbildung zum Einsatz kommen können.
Howe und Knutzen (2013, S.18) stellen in ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die im Rahmen des Projektes Kompetenzwerkst@tt verfasst worden ist, sechs Kategorien dar, in denen Funktionen zusammengefasst sind, die digitale Medien bei der Realisierung von Lern- und Arbeitsaufgaben in der beruflichen Erstausbildung übernehmen können. In der folgenden Tabelle habe ich die vielfältigen Medienformen diesen Funktionskategorien zugeordnet. In den nächsten Beiträgen werde ich u.a. näher auf diese Medieneinsatzmöglichkeiten eingehen:
So ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass die Einsatzmöglichkeiten von digitalen Medien in der Erstausbildung äußerst vielfältig sein können. Bestimmt haben heutzutage schon alle Berufspädagogen das Internet für die Informationssammlung im Unterricht genutzt. Es ist aber hier noch viel mehr als z.B. die bekannten Inhalte der Internetseiten von medizinischen Institutionen zu finden: Es gibt MOOCs (Massive Open Online Courses), die speziell für medizinische oder psychologische Zielgruppen veranstaltet werden. Viele weitere Bildungstools sind zu finden, heutzutage ebenso einsetzbar als App mit mobilen Technologien. Nicht zu vergessen, das Potential der zeit- und ortsunabhängigen Vernetzung, die das Web 2.0 – die Social Software- mit seinen zahlreichen Kommunikations- und Austauschmöglichkeiten bietet. Und ebenso typisch für die zweite Internetgeneration ist die aktive Teilhabe. Noch nie ist es so einfach gewesen, sich an den Inhalten im Internet z.B. mittels einer eigenen Seite, eines Videos oder eines Podcasts, aktiv zu beteiligen und sein Wissen mit anderen zu teilen. Technisch faszinierend ebenso die Möglichkeit der Echtzeit- Kooperation mit Editoren. Eine virtuelle Lernumgebung, z.B. mit Moodle oder ILIAS, ermöglicht den Einsatz vieler dieser oben genannter Formen digitaler Medien. Welche Funktionen sollte ein virtueller Lernraum für eine erfolgreiche Unterstützung der Lernprozesse bieten?
Aber eins nach dem anderen. In Teil 2 möchte ich zunächst die aktuelle Studienlage zur Medienkompetenz der heutigen Jugendlichen, den „Digital Natives“, in Deutschland vorstellen. Wie medienkompetent und technikaffin sind sie wirklich?
Literatur:
Howe, Falk; Knutzen, Sönke (2013): Digitale Medien in der gewerblich-technischen Berufsausbildung. Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in Lern- und Arbeitsaufgaben. Online unter: http://datenreport.bibb.de/media2013/expertise_howe-knutzen.pdf
Hallo Eva,
ich finde es eine sehr gute Idee, das du deine Masterarbeit in kurzen Sequenzen auf diese Art vorstellst. Ich werde es neugierig weiter verfolgen. Danke